Kein grenznahes Atom-Endlager in CZ

Anti Atom

Aufgrund der noch immer regen Beteiligung der Bevölkerung an der Unterschriftenaktion des Anti Atom Komitees_ NEIN Atommüllendlagerung _ NEIN Atomausbau und Small Modular Reactors in Tschechien wird diese Aktion in den oö. und nö. Gemeinden wieder gestartet. Listen gibt es auf www.anti.atom.at und auf Nachfrage in den Gemeindeämtern.  Unterschriftenliste_2023_2a_prev.pdf herunterladen (0.55 MB)

„Das macht Sinn, um einerseits die Bundesregierung an die Problematik zu erinnern und andererseits die Forderungen an die aktuelle Situation anzupassen. – Atomkraft ist und bleibt gefährlich und kann absolut nichts zu Energiewende beitragen“, stellt Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee klar.

„In den Bedingungen der EU-Taxonomie ist festgelegt, dass die europäischen Staaten, die AKWs betreiben, ihren Atommüll bis zum Jahr 2050 in einem betriebsbereiten Endlager für die nächsten Jahrtausende „endlagern“ müssen, sagen wir für die nächsten tausend Jahrtausende“, ergänzt Gerold Wagner von Anti Atom Komitee.

Aus den folgenden vier möglichen Endlagerlokalitäten, es handelt sich um die Lokalitäten Janoch beim AKW Temelin (48 km zur oö. Grenze), Horka bei Třebíč (45 km zur nö.Grenze) Hrádek bei Jihlava (40 km zur nö. Grenze) und Březový potok bei Klattau (60 km zur bayerischen Grenze) soll in Tschechien bis 2028 ein Standort ausgewählt werden.

Dieses Endlager ist geplant für rund 10.000 Tonnen hochradioaktiven Müll, in einer Tiefe von 500 m und einer Fläche von über 500 ha. Also, das wären etwa 700 Fußballfelder.

Viele betroffene tschechische Gemeinden wehren sich gegen ein Endlager, mit dem neuen Gesetzesentwurf für das Atomgesetz sind aber die Interessen der betroffenen Gemeinden ganz und gar nicht sichergestellt. Sie haben kein Vetorecht wie in den nordischen Ländern.

Auch in Deutschland wird in österreichischer Grenznähe, in Thurmansbang-Zenting (20 km zur oö. Grenze) ein Endlager ins Auge gefasst.

„Neue Pläne gibt es für einen sogenannten Südböhmischen Nuklearpark auf dem Standort Temelin. Dort sollen Mini-AKWs (eben diese Small Modular Reactors, SMRs) erforscht und bis 2032 errichtet werden. Zu forschen gäbe es tatsächlich jede Menge: Obwohl von der Atomlobby als Problemlöser beworben, gibt es hier noch wenig Konkretes oder gar Neues, sondern meist nur Konzepte, die bis in die 50er-Jahre zurückreichen. Manche davon wurden wohl schon damals nicht grundlos zurückgestellt“, erklärt Manfred Doppler die Unsinnigkeit dieser Pläne.

Insgesamt wurden bereits 31.300 Unterschriften an die zuständigen Umweltministerinnen, im Herbst 2019 an BM Elisabeth Köstinger und Sommer 2022 an BM Leonore Gewessler vom Anti Atom Komitee übergeben.

„Daher wollen wir allen die Möglichkeit bieten und geben, sich mit einer Unterschrift gegen all die unsinnigen Pläne in Tschechien zu wehren und führen die Unterschriftenaktion weiter. Listen gibt es auf unserer Website www.anti.atom.at und auf Nachfrage in den Gemeindeämtern. Über 2000 Unterschriften wurden bereits wieder mit Hilfe oö. und nö. Gemeinden gesammelt und an uns weitergeleitet“, so Gerold Wagner

Nicht nur, dass Atomkraft keineswegs CO2-neutral ist und nebenbei Unmengen an Wasser verbraucht, auch der Brennstoff dafür ist ähnlich wie Öl oder Gas nur begrenzt verfügbar und schafft Abhängigkeiten. – Die Unsummen an Geld für diese Pläne sollten in Tschechien und überall sonst besser in die Technologien für wirklich Erneuerbare Energie fließen!

„Gemeinsam mit der Bevölkerung fordern wir die Bundesregierung erneut und unmissverständlich auf, alle rechtlich möglichen Maßnahmen zu ergreifen, die Errichtung eines grenznahen Endlagers, den Ausbau von zwei auf vier weitere Atomreaktoren in Temelin sowie die neuen Small Modular Reactors zu verhindern“ so Manfred Doppler und Gerold Wagner abschließend. (Quelle: anti-atom.at)